Redakteur: Sepp, heute wollen wir mit dir über die BWLer und de Think Tanks reden. Wie siehst du des ganze Wirtschaftssystem, das von dem „Experten“ organisiert und gemanagt wird?
Sepp: Na, Oida, des is ja der größte Witz! I sog da, de BWLer san die Schlimmsten. Des san Wirtschaftseunuchen, verstehst? De wiss’n theoretisch, wia’s geht, oba können’s in der Praxis null umsetzen. Die sitz’n auf der Uni, mach’n ihre paar Semester BWL, und dann glauben’s, sie san die großen Bosse. Und des Lebn, des wahre Lebn habn de vielleicht mal wo glesn. Aber wos lernst auf der Uni? Kostenreduktion, nix anders. „Wia schneid ma de Ausgaben zsamm, wia moch ma mehr Gewinn?“ Aber wos de in Wirklichkeit machen, is nix anderes als de Mitarbeiter zu drücken, wos nur geht. Sparen kann ma am afochsten bei den, de se ned wehren können. Da Mensch is bei denen a Zahl, a Personalnummer, a Lohnstufe, a Zahl, verstehst? A Zahl, de’s halt billiger machen müssn. Jo, und wie machst des? Indemst prekäre Arbeitsplätze schaffst. Teilzeit, Leiharbeit, befristete Verträge, lauter Schaß, mit dem’s die Leit demütigen.
Und des beste is, de Anforderungen werden ständig raufg’schraubt. Früher hast in an Job g’arbeitet, da wars wichtig, dassd die Arbeit verstehst. Heut: Na, bitte, du sollst an Uni-Abschluss haben, fünf Sprachen sprechn, mit drei Computern gleichzeitig jonglieren und am besten no bereit sein, 60 Stunden die Woche zu schuften – für an Hungerlohn! Des san die glorreichen Ideen von de BWL-Studierten, de glauben, des is des große Konzept für die Wirtschaft. Des is, wia waun so a Uni-Vogl auf de Idee kummt, dass a Pferd zwa Wogn ziagn könntat, daun kaun ma ans eispoan. So a Rechnung kriag i a zsamm. Des Eispoan ausrechna kaun a Excel Tabölln a, da kennen mia locker 30 von de Univögeln bei uns eispapoan. Oba bei de beschlipsten Bürowappler wird nie gspoat. Aber in Wahrheit is es a System, de nur die Menschen ausbeutet, damit de Konzerne noch mehr Profit scheffeln können.
Redakteur: Glaubst du, dass die Unis da a Verantwortung tragen, weil sie de BWLer auf so a schiefe Bahn schicken?
Sepp: Na, aber sicher! Schau, wos lernst auf der Uni? Du wirst von lauter Professoren und Theoretikern unterrichtet, die selbst nie in der echten Wirtschaft g’schafft haben. De haben ihre Doktorate, ihre Papers, de sie schreib’n, aber in der Praxis ham’s ka Ahnung. Sie reden über Modelle und Theorien, und am Papier schaut alles super aus. Aber wehe, des musst in der Realität umsetzen! Des is ja, wia wennst a Rezept schreibst für an Kuchen, oba ka Ahnung hast, wos a Ei is. Na, des wird nix! Des sind de Theoretiker, de ham halt die Ideen, de schaun am Papier guat aus, oba wenn’s drauf ankommt, zerbröselt alles.
De Unis tragen a große Schuld daran, dass unser Wirtschaftssystem so verkorkst is. Weu de Leut, de von dort kumman, san de, de dann in den Chefetagen sitzen und glauben, sie wissen wia’s geht. Dabei haben’s ka Ahnung, wia’s am Boden der Tatsachen wirklich ausschaut. Und de Entscheidungen, die de treff’n, san dann für die Katz. Des beste Beispiel: Die glauben, Kostenreduzierung is des A und O, des heilige Gral der Wirtschaft. Aber wennst nur auf Kosten schaust, verlierst du de Menschen. Und wennst de Menschen verlierst, geht die Firma zugrunde, is nur a Frage der Zeit.
Redakteur: Wie äußert sich das in der Praxis? Was passiert, wenn die BWLer in ein Unternehmen kommen und ihre Theorien anwenden?
Sepp: Na, da brauch ich ned lang nachdenken. Du siehst’s eh überoll! De BWLer komm’n in an Betrieb und wos is des Erste, wos sie tun? De schaun, wo sie kürzen können. Weil’s auf der Uni gelernt haben, dass Kostenreduzierung des Allerwichtigste is. Da sitzt dann so a Klugscheißer in seinem Büro, dreht a Excel-Tabelle um, macht a paar Berechnungen, und scho hot er den Plan: „Aha, wir san zu teuer, die Personalkosten san zu hoch. Wie lös ma des Problem? Ganz einfach: Mir entlassen de Leit oder mach’n ihre Arbeitsbedingungen so schlecht, dass sie von selbst kündigen. Und die Löhne so weit druckn, dass der sie grod no a Monatskortn fürn Bus leistn kann.
Des siehst bei de großen Firmen überall. Sie schaffen Stellen ab, die Menschen bleib’n übrig. Und dann steigern sie gleichzeitig die Anforderungen. Jo, du sollst für den gleichen Lohn no mehr schuften. Früher hast für an Arbeitsplatz a g’scheite Ausbildung gebraucht, heit sollst alles können, aber möglichst nix kost’n. Der kleine Mensch wird ausgepresst wia a Zitrone, und wenn er net mehr kann, na wird er ausgetauscht durch den nächsten, der a no billiger is. Wia de Haflinger, de früher die Pflug zogn hobn. Kaun der Gaul nimma, kummt er zum Abdecker, fertig. Des is hoid be Menschen vaboten. Dass mans um de Eckn bringt, wauns nimma kennan.
Aber der Clou: Während da normale Hackler immer weniger kriegt, wos machen die da oben? Na, die kassier’n ab! Die Manager mit ihre dicken Boni, die Aufsichtsräte, die sich de Taschen vollstopfen – des is des wahre Gesicht von de BWLer. Des is ihre „Kostenreduktion“ in Wirklichkeit: Die Kohle, die’s sparen, geht direkt in die Taschen von de, die eh scho viel haben. A klassisches Beispiel von „Die Reichen werd’n reicher und die Armen immer mehr.“
Redakteur: Wie siehst du des auf staatlicher Ebene? Was bringen die Entscheidungen von de Unileut’, die dann in die Politik gehen?
Sepp: Oida, des is no a größeres Trauerspiel! Schau da de Situation an: De Länder wirtschaften ins Minus, de Normalbürger hot immer weniger Geld, de Straßen und Brücken san des totale Chaos. Oft sogn de Leut, sie spüln heut a paar Runden Asphalt Golf, weil alles voller Schlaglöcher is. Und trotzdem reden de Politiker davon, dass alles eh super is. Die Deutsche Bahn, a riesen Saftladen, nix funktioniert g’scheit, de Züge kommen ständig zu spät oder fallen aus, und da sog ma immer, des is halt so. Jo, warum is des so? Weil’s lauter unfähige BWLer und Unileut san, de da die Verantwortung haben! Kumman vor lauter packeln und Taschn vollmachen ned zum hackeln.
Des san de gleichen Theoretiker, de in ihre Studien gelesen haben, dass Privatisierung des Wundermittel is. Sie hab’n uns jahrelang eingeredet: „Wenn ma alles den privaten Unternehmen überlassen, dann wird’s besser, weu der Markt reguliert sich von selbst.“ Na, i frag di: Wo reguliert sich was? Die Bahn is im Eimer, die Post is teurer und schlechter, und überall, wo’s privatisiert haben, hast net bess’re Leistung, sondern bloß höhere Preise. De BWLer glauben halt, dass der Markt a Wunder is, aber in Wirklichkeit is der Markt a wildes Tier, des nur nach Profit giert.
De Politiker haben ka Ahnung, wie’s im echten Leben lauft. Sie red’n immer von „Reformen“ und „Sparpaketen“, aber was bringen die? De Länder verschuld’n sich immer mehr, und des Geld, des sie eintreiben, kummt bei uns net an. Die normalen Leit san ärmer, de Infrastruktur zerfällt, und wennst schaust, wos sich die Herrschaften gönnen, wird da schlecht. I mein, schau da de Straßen und Brücken in Deutschland oder Österreich an! San die besser word’n in den letzten Jahren? Na, de san schlechter word’n! Weu sie de Wartung vernachlässigen, weu’s immer heißt, „keine Kohle da“. Aber i frag da: Wo is des Geld?
Redakteur: Jo, wo is des Geld dann hin?
Sepp: Na, des is ja genau die Frage! Wo is des Geld hin? Des is ja net so, dass des Geld verschwindet, des kummt halt woanders hin. De Reichen werd’n reicher, die Konzerne mach’n ihre Gewinne, und da Staat, der hot immer weniger für uns über. Schau, des ganze System is drauf ausgelegt, dass de Oben alles scheffeln und der kleine Mensch nix kriegt. Und die Unis mit ihren „Wirtschaftsexperten“ ham des System perfektioniert. Des is der Inhalt von ihrer Ausbildung: Wia moch ma die Reichen reicher und die normalen Leit ärmer.
Wennst als Politiker oder als Manager a Unistudium hinter dir host, lernst da genau des: Wia kannst de Kosten drücken, wia kannst mehr Profit mach’n. Aber wos lernt ka Sau? Wia kannst a Firma so führen, dass de Mitarbeiter zufrieden san, dass de Kunden zufrieden san, dass des Land insgesamt besser wird. Des is ned Teil vom Studium. Da geht’s nur um de Bilanz. Und des Ergebnis siehst eh: De Firmen streichen Jobs, de Städte san verschuldet, und der kleine Bürger kriegt immer mehr Druck.
Redakteur: Und die Think Tanks? Welche Rolle spielen die deiner Meinung nach?
Sepp: Na, die Think Tanks, des san ja die größten Scharlatane überhaupt! Des san oft nix anders als Lobbyisten, die im Hintergrund die Strippen zieh’n. Die tun so, als wären sie neutrale Experten, die halt wos für’s Gemeinwohl mach’n. Aber in Wirklichkeit san de bezahlt von de großen Firmen und Konzernen, die ihre eigene Agenda durchdrück’n woll’n. De Think Tanks schreib’n dann Studien, geben Empfehlungen ab, und de Politiker übernehmen’s. Aber wer hat da wirklich was davon? Na, sicher net wir. Des is immer nur für die Reichen und die Großkonzerne, dass die noch mehr profitieren.
Schau, des läuft so: De Think Tanks sammel’n irgendwelche Zahlen, mach’n a paar Berechnungen, und dann sog’n sie: „Ja, wir hab’n analysiert, dass des beste für die Wirtschaft is, wenn ma de Steuern für de Reichen senken und die Löhne drücken.“ Und wos passiert dann? Na, die Politiker hör’n drauf, weu sie glauben, de Think Tanks wiss’n wos, und schon wird des Gesetz geändert. Und wir san wieder die Deppen, die dafür zahlen.
Redakteur: Was denkst du, wie ma aus dem ganzen Teufelskreis rauskommen könnt?
Sepp: Na, des is schwer. Solang de BWLer und de Think Tanks des Sagen haben, wird’s immer schlimmer. Des Problem is, dass de, die oben san, überhaupt ka Interesse haben, wos zu ändern. Sie haben ihr System, es funktioniert für sie, und der Rest is ihnen wurscht. De Lösung wär, dass ma mehr auf die Menschen schaun und net nur auf die Zahlen. Aber so lange de Universitäten die Leit ausbilden, dass sie nur an Profit denken, und die Think Tanks ihnen de Agenda liefer’n, seh i schwarz.
Es bräucht an kompletten Wandel, a System, wo net nur de Reichen gewinnen. Aber des is a Utopie, so wie’s jetzt is.