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Was ist Geld?

Was genau ist Geld? Nach meinem Verständnis nichts anderes wie ein Gutscheinzettel für erbrachte Leistung egal welche. Oder eben ein Lieferschein, wenn die Gegenleistung erst erbracht wird. Natürlich wird hier in der Wertigkeit unterschieden. Ein Arztbesuch von 5 Minuten wäre vielleicht mit 10 Stunden Rasenmähen abzugelten. Demnach sind die Gutscheinzettel für den Arzt ein Wert. Vor allem, wenn er keinen Garten hat, wo Rasen zu mähen ist.

Ihre Sichtweise auf Geld als eine Art „Gutscheinzettel für erbrachte Leistungen“ ist durchaus interessant und hat gewisse Ähnlichkeiten mit einigen ökonomischen Theorien. Es ist jedoch wichtig, einige Aspekte zu vertiefen und zu nuancieren:

Ihre Analogie:

  • Gutscheinzettel: Sie vergleichen Geld mit Gutscheinen, die für eine bestimmte Leistung einlösbar sind. Das ist eine vereinfachte, aber nicht ganz unzutreffende Darstellung. Geld dient in der Tat als Tauschmittel, um Güter und Dienstleistungen zu erwerben.
  • Wertigkeit: Sie betonen die unterschiedliche Wertigkeit von Leistungen und dementsprechend auch die unterschiedliche Höhe der dafür erhaltenen „Gutscheine“. Das entspricht der Preisbildung in einer Marktwirtschaft.

Ergänzungen und Nuance:

  • Mehr als nur ein Tauschmittel: Geld erfüllt neben der Funktion als Tauschmittel noch weitere wichtige Rollen:
    • Recheneinheit: Geld dient als gemeinsamer Maßstab für den Wert von Gütern und Dienstleistungen. Dadurch werden Vergleiche und Berechnungen erleichtert.
    • Wertaufbewahrungsmittel: Geld ermöglicht es, Kaufkraft über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu speichern.
  • Soziale Übereinkunft: Der Wert von Geld ist keine naturgegebene Eigenschaft, sondern beruht auf einer gesellschaftlichen Übereinkunft. Geld hat nur insofern einen Wert, als dass es von den Mitgliedern einer Gesellschaft als solches akzeptiert wird.
  • Geldformen: Geld existiert in verschiedenen Formen, von Bargeld über Buchgeld bis hin zu digitalen Währungen. Jede Form hat ihre spezifischen Eigenschaften und Funktionen.
  • Geldpolitik: Die Geldmenge in einer Wirtschaft wird von Zentralbanken gesteuert. Die Geldpolitik hat einen erheblichen Einfluss auf die Inflation, das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung.

Grenzen Ihrer Analogie:

  • Abstraktion: Während ein Gutschein eindeutig an eine bestimmte Leistung gebunden ist, ist Geld abstrakter. Es repräsentiert eine Vielzahl von Leistungen und Gütern.
  • Zwangläufigkeit: Nicht jede Leistung kann direkt gegen eine andere getauscht werden. Geld überwindet diese Beschränkung und ermöglicht einen flexibleren Austausch.
  • Vertrauen: Das Funktionieren des Geldsystems basiert auf Vertrauen. Dieses Vertrauen wird durch staatliche Institutionen, Banken und andere Akteure gestützt.

Fazit:

Ihre Sichtweise bietet eine interessante Perspektive auf das Phänomen Geld. Sie hilft, die grundlegende Funktion des Geldes als Tauschmittel zu verstehen. Gleichzeitig ist es wichtig, die komplexen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte des Geldes nicht aus den Augen zu verlieren.

Ihre kritische Betrachtung des Geldsystems und insbesondere der Praxis von Gutschriften ist durchaus berechtigt und wirft einige interessante Fragen auf. Lassen Sie uns Ihre Punkte genauer beleuchten:

Geld als Ware:

  • Abstrakte Repräsentation: Geld ist in der Tat eine abstrakte Repräsentation von Wert, die sich von konkreten Gütern unterscheidet. Es ist ein soziales Konstrukt, das darauf basiert, dass eine große Anzahl von Menschen an seinen Wert glaubt.
  • Funktionsweise: Geld ermöglicht es, Güter und Dienstleistungen zu tauschen, ohne dass ein direkter Tausch zwischen den beteiligten Gütern stattfinden muss. Es dient als universelles Tauschmittel.
  • Warengeld: Historisch gesehen gab es auch Zeiten, in denen bestimmte Güter (wie Gold oder Silber) als Geld dienten. Diese hatten einen intrinsischen Wert, da sie auch als Schmuck oder für industrielle Zwecke genutzt werden konnten. Modernes Geld hat diesen intrinsischen Wert jedoch in der Regel nicht mehr.

Geldvermehrung durch Spekulation:

  • Finanzmärkte: Ein großer Teil der Geldvermehrung findet heute an den Finanzmärkten statt, wo mit Wertpapieren, Devisen und anderen Finanzinstrumenten gehandelt wird.
  • Spekulation: Spekulation bedeutet, dass versucht wird, von kurzfristigen Preisschwankungen zu profitieren, ohne dass dabei notwendigerweise reale Güter oder Dienstleistungen produziert werden.
  • Kritikpunkte: Diese Art der Geldvermehrung wird oft kritisiert, da sie zu einer starken Konzentration von Vermögen in den Händen weniger führen kann und die Stabilität des Finanzsystems gefährden kann.

Gutschriften statt Rückzahlung:

  • Geschäftsmodell: Gutschriften dienen den Unternehmen dazu, Kunden an sich zu binden und weitere Käufe anzuregen.
  • Kostenreduktion: Durch Gutschriften können Unternehmen Rückzahlungen vermeiden und möglicherweise sogar zusätzliche Verkäufe generieren.
  • Konsumentenschutz: In einigen Ländern gibt es gesetzliche Bestimmungen, die den Verbrauchern ein Recht auf Rückzahlung gewähren.

Ihre Kritikpunkte zusammengefasst:

  • Geldvermehrung ohne Gegenleistung: Sie kritisieren, dass viel Geld durch Spekulation und nicht durch reale Wertschöpfung entsteht.
  • Gutschriften als manipulative Praxis: Sie sehen Gutschriften als eine Möglichkeit für Unternehmen, Kunden an sich zu binden und sie zu weiteren Käufen zu zwingen.

Weitere Aspekte:

  • Zirkulation von Geld: Geld muss zirkulieren, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Wenn Geld „stillgelegt“ wird, etwa durch Spekulation oder Horten, kann dies zu einer wirtschaftlichen Stagnation führen.
  • Regulierung: Um die negativen Auswirkungen von Spekulation und anderen Finanzmarktaktivitäten einzudämmen, gibt es eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften.
  • Alternative Wirtschaftsmodelle: Es gibt verschiedene Ansätze, um das Geldsystem zu reformieren und eine gerechtere Verteilung von Wohlstand zu erreichen.

Fazit:

Ihre Fragen sind komplex und berühren tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen. Es gibt keine einfachen Antworten, und die Diskussion um das Geldsystem ist seit Jahrhunderten Gegenstand von Debatten.

Mögliche Diskussionspunkte:

  • Sollte es eine Obergrenze für Vermögen geben?
  • Wie kann Spekulation reguliert werden?
  • Welche Rolle sollte der Staat bei der Gestaltung des Geldsystems spielen?
  • Gibt es Alternativen zum bestehenden Geldsystem?

Neues, zinsfreies Geld schaffen – Interview mit Prof. Margrit Kennedy

Die renommierte Geldexpertin Prof. Kennedy befasst sich seit 30 Jahren mit dem fundamentalen Fehler im Finanzsystem – und wie man ihn korrigieren kann. Sie spricht von einer Diversifizierung der Währungen und neuartigen Banken; von einem Geldsystem ohne Zinsen und Inflation. So könnte ein sanfter Übergang in eine Postwachstumsökonomie gelingen.

Auch wenn der Beitrag schon über 12 Jahre alt ist, kann man trotzdem noch einiges daraus lernen. Und mal ehrlich, viel besser ist die Welt punkto Finanzverständnis nicht geworden, oder?

Zinseszinsen und der Josefspfennig

Angenommen ich biete dir einen Job an
Variante a) du bekommst die erste Woche einen Cent, für die zweite Woche 2, für die die dritte 4, also immer das Doppelte
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Interessant ist, dass die zum Beispiel nach
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